Registriert: Fr 7. Mär 2008, 00:21 Beiträge: 148 Wohnort: Katlenburg
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2013 stand wieder einmal China auf dem Dienstreiseplan . Diesmal für 2 1/2 Wochen. Ziele waren Shanghai und Suzhou (ca. 150 km entfernt).
Shanghai ist riesig (25 Mio. Einwohner), die City hoch modern und überwältigend, aber der Smog kann schon mal um ein Mehrfaches die zulässigen Grenzwerte überschreiten. Sehr wahrscheinlich ist das Lebensniveau der Shanghaier eines der höchsten in China, denn es gibt tausende von Firmen und jede Menge Arbeitsplätze. Ausländer sind für die Menschen normal, man fühlt sich also überhaupt nicht als Fremder. Die Shanghaier begegneten mir sehr offen und freundlich , viele sprechen Englisch (nur die Taxifahrer nicht ), die Hotelpreise sind wie in Europa , und Shoppen kann man Alles in jeder Preisklasse. Angefangen von billigen Plagiaten, über Apple und Sony bis hin zu hochpreisigen Klamotten von Prada und Co.
Beeindruckend ist der Blick von der Flusspromenade (dem "Bund") auf die Skyline der bis zu 400 Meter hohen Wolkenkratzer im Stadtteil Pudong am anderen Ufer. Am Bund gibt es aber auch viele historische Gebäude aus der englischen Kolonialzeit. Sogar eine Turmuhr mit dem Glockenschlag des "Big Ben" kann man hören. In einer phantasievoll beleuchteten Tunnelbahn erreicht man das andere Ufer mit der m.E. schöneren Promenade. Dort gibt es auch einen Paulaner Biergarten (Prost )
Weihnachten kennt man in Shanghai auch, allerdings nur als westliches, leider sehr amerikanisch geprägtes, Konsum-Fest. Ich fand am schönsten die damit verbundene Beleuchtung: alle Bäume, Büsche und Gebäude waren überzogen von einem Meer aus Lichtern. Im Beleuchten sind die Chinesen Weltmeister !
Für eine Woche ging es dann nach Suzhou, eine "nur" 10 Mio. Stadt, mit viel Industrie. Gegenüber Shanghai sieht man dort eher schon das normalere China und als Ausländer wird man noch interessiert beäugt. Die Altstadt von Suzhou gefiel mir besonders gut , da es eine Wasserstadt mit vielen Kanälen ist. Früher waren das die Transportwege, heute schippern nur noch Touristenboote auf dem Wasser. In dem Viertel leben viele Künstler, die Ihre Werke in zahlreichen kleinen Läden zum Verkauf anbieten. Interessant war auch, dass hier die meisten Touristen selbst Chinesen sind.
Essen: Ich liebe das chinesische Essen , solange keine Knochen oder Gräten drin sind. Die lassen sich dann besonders "gut" mit den Stäbchen herausklamüsern . Ansonsten fand ich es aber absolut lecker, von Krabben und Muscheln über Ente und Rind zu Maultaschen und Nudelsuppen. Ja auch Letzteres isst man mit Stäbchen, was schon eine größere Herausforderung ist.
Zum Thema Transportmittel: Das Auto dominiert. Die Chinesen bevorzugen deutsche Automarken, und nicht die billigen Modelle. In den Städten wurden die Fahrräder von Elektrorollern (also Mofa's mit E-Motor) abgelöst, die kosten umgerechnet ca. 300 Euro (warum gibt es sowas bei uns nicht ). Die sind genial, solange sie nicht von Chinesen gefahren werden: Man hört die Dinger nicht, die Chinesen fahren nach keinen Verkehrsregeln (brauchen auch keinen Führerschein dafür), und um Strom zu sparen ohne Licht im Dunkeln. Da kann man als Fußgänger schon mal überfahren werden, wenn man nicht höllisch aufpasst. Am Abreisetag sind wir dann mit dem einzigen weltweit fahrenden Transrapid (Magnet-Schwebe-Bahn) zum Flughafen in Shanghai gefahren. Das war schon ein Erlebnis, mit 300 km/h zu fahren. Zu bestimmten Zeiten soll der Zug bis 450 km/h schnell fahren.
Fazit: China ist immer eine Reise wert. Wer allerdings mehr Natur und Land und Leute näher kennenlernen will, der muss die großen Metropolen und Ballungszentren meiden. Für ein Shoppingwochenende eignet sich Shanghai aber bestens, das würde ich dann gegenüber New York bevorzugen. Wer es halt mag. Und lecke Essen kann man eigentlich überall in China.
Eine kleine Auswahl der Bilder findet Ihr hier: Bildergalerie "Reise China Shanghai 2013"
_________________ Gruss Möllo -------------------------- It's show time folk.
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